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Bayreuth/Kulmbach entdecken
Schloss (& Kloster) Himmelkron
Vom Nonnenkloster . . .
1279 wurde hier durch Graf Otto IV. von Orlamünde ein Zisterzienserinnen-Kloster gegründet. Als Landesherr residierte er damals auf der Plassenburg in Kulmbach. Corona Coeli = Krone des Himmels, so hieß der Konvent. 1340 ging das Nonnenkloster in den Besitz der Burggrafen von Nürnberg über und dadurch später an die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach. Die einst gotische Stiftskirche beherbergt noch heute eine Reihe faszinierender Grabdenkmale und Epitaphien des 13. bis 16. Jahrhunderts. 1528 – im Zuge der Reformation – wurde auch Himmelkron protestantisch. Bis 1548 sperrten sich aber Äbtissin und Nonnen dagegen, dass ihnen MG Georg der Fromme die neue Lehre und einen protestantischen Prediger aufzwingen wollte. 1533-1537 ließen sie „zu ihrer Verteidigung“ sogar noch neue Umfassungsmauern und Tore errichten.
Margarethe von Döhlau war die letzte Äbtissin. Sie konvertierte mit den übrigen Nonnen zum neuen Glauben. Als sie 1569 starb, endete die Klosterzeit, welche seit dem 13. Jahrhundert den Ort maßgeblich prägte. Der von ihr gestiftete vergoldete Abendmahlskelch wird in der Sakristei aufbewahrt und ist bis heute in Gebrauch.
Während der ganzen Klosterzeit hieß nur das Kloster Himmelkron, der Ort jedoch Pretzendorf. Das änderte sich erst 1602, als ein neuer größerer Friedhof an der Straße nach Lanzendorf geschaffen wurde (und den alten vor dem Kloster ablöste). Jetzt waren es für alle in der Umgebung die Leute vom Stiftskastenamt Himmelkron, die hier begraben wurden und ab da taucht in den Kirchenbüchern der Ortsname Pretzendorf nicht mehr auf.
. . . zur Markgräflichen (Sommer-)Residenz
Die neuen weltlichen und geistigen Besitzer waren nun die protestantischen Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach bzw. von 1603/1604 an, als Markgraf Christian die Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth verlegte, von Brandenburg-Bayreuth. Die Klosterkirche diente jetzt als protestantische Pfarrkirche und das ehemalige Kloster wurde in eine Erziehungsanstalt für adelige, später auch für bürgerliche Waisenkinder umgewandelt. Die Markgrafen vervollständigten die vorhandenen Bauten, erweiterten sie und gestalteten sie nach ihren Bedürfnissen um. Als markgräflicher Amtssitz und als Jagdschloss war Himmelkron nur eine von mehreren Stationen im Fürstentum. Aber ab 1664 war die Baille-Maille-Spielanlage eine höfische Attraktion. Und um 1700 begann Markgraf Christian Ernst mit der Barockisierung der Stiftskirche und dem Neubau des Schlosses, dem sogenannten Prinzenbau, der sich im SW an das 2. Klosterviereck anschließt. Diese Maßnahmen führte sein Sohn, Markgraf Georg Wilhelm fort, sodass Schloss Himmelkron bis zum Verkauf des Markgraftums an Preußen 1791/92 für die Nachfolger attraktiv blieb.
Text & Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Karla Fohrbeck, 2023
Mit Dank an Reinhard Stelzer für Korrekturen und wichtige Hinweise.
Kontakt & Öffnungszeiten:
Die Stifts- & Markgrafenkirche
Klosterberg 8, 95502 Himmelkron
ist ganzjährig geöffnet, in der Regel 9/10-17/18 Uhr
Kontakt: Pfarramt Himmelkron
Kirchweg 1- 95502 Himmelkron.
Tel.: 09227–5577
pfarramt.himmelkron@elkb.de
Kreuzgang & Ritterkapelle sind tagsüber ebenfalls zugänglich (der Toreingang rechts von der Kirche führt zum Schlosshof & den Behindertenheimen, danach 1.Türe links und kleine Treppe hoch)
Man kommt auch durch die Kirche dahin, Tür rechts vor dem Altar.
Das Stiftskirchenmuseum
kann Mai bis September
sonntags von 13.30-16.30 Uhr
besichtigt werden.
Sondervereinbarungen möglich.
Kreuzgang & Ritterkapelle gehören dann mit zum Rundgang
Kontakt: Gemeinde Himmelkron. Rathaus.
Klosterberg 9 -95502 Himmelkron
Tel.: 09227-931(0)12
gemeinde@himmelkron.de
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